Mit ihren 21 Musterhäusern gilt die Weißenhofsiedlung als „gebautes Manifest“ für ein modernes, offenes Lebensgefühl. Reduziert auf das Wesentliche, repräsentiert die Weißenhofsiedlung die damals aktuelle Entwicklung der Architektur und des Wohnungsbaus. Unter der künstlerischen Leitung von Ludwig Mies van der Rohe schufen die 17 beteiligten Architekten (u. a. Le Corbusier, Gropius, Oud und Scharoun) ein „mustergültiges Wohnprogramm für den modernen Großstadtmenschen“. Die Arbeiten der Architekten aus fünf europäischen Ländern in einer Siedlung sollten demonstrieren, dass das Neue Bauen eine „internationale Architektur“ sei. Ihre Befürworter feierten die Siedlung als Blick in die Zukunft, Kritiker hingegen diffamierten sie als „Araberdorf“. Die Siedlung polarisierte – Flachdach gegen Satteldach, aufgeschlossene gegen konservative Kräfte, Moderne gegen Heimatverbundenheit.
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