INTERBAU IN WEST-BERLIN 1957 - DIE STADT VON MORGEN

Berlin, 50 Jahre später. Nach der Spaltung der Stadt, begann die Stadtentwicklung in Ost und West unterschiedliche Wege zu gehen. Während Ost-Berlin zur Hauptstadt der DDR wurde, formierte sich das isolierte West-Berlin zum „propagandistischen“ Demonstrationsprojekt des Westens. Unterstützt mit Mitteln des Marshall-Plans vollzog sich in den 50er Jahren ein Wandel von der Reparatur zum Wiederaufbau der Stadt. Geträumt wurde von einer gegliederten und aufgelockerten Stadt. Unter die Tradition der Mietskasernenstadt des 19. Jahrhunderts sollte ein klarer Schlussstrich gezogen werden.

Ihren sichtbaren Ausdruck fand dieses neue Leitbild in der ersten Internationalen Bauausstellung der Nachkriegszeit, der Interbau Berlin von 1957. Als Demonstrationsvorhaben mit Modellcharakter angelegt, sollte – nach Abriss und Neubau des stark kriegszerstörten großbürgerlichen Hansaviertels – ein Exempel für „die Stadt von Morgen“ präsentiert werden. Unter der Schirmherrschaft des Berliner Senats wurden 53 international bekannte Architekten ausgewählt, einzelne Objekte in einer parkähnlichen Landschaft zu realisieren. Das neue Hansaviertel wollte die Erinnerung an das alte Hansaviertel völlig vergessen machen. Anstelle der alten Blockbebauung trat ein Mix aus Hoch- und Flachbauten – inmitten einer Parklandschaft.

 

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