Zur Route
In einem partizipativen Prozess mit den künftigen Nutzer*innen entsteht im Nordbahnviertel ein Gebäude für die gemeinwohlorientierte Genossenschaft „die HausWirtschaft“. Wohnraum nimmt dabei nur rund die Hälfte der Nutzflächen ein, während den Bereichen Arbeiten, Freizeit und Kultur bewusst viele Entfaltungsmöglichkeiten geboten werden.
Kleinteilige und zugleich leistbare Gewerbeflächen sind in Wien Mangelware. Viele Kleinunternehmer*innen arbeiten daher in der eigenen Wohnung oder in nicht dafür ausgelegten Räumen. Die HausWirtschaft bringt solche Unternehmer*innen zusammen und bündelt dadurch Wissen, um diese fehlenden Flächen im Stadtkern selbst zu schaffen. Sie setzt auf konsequente Nutzungsmischung und etabliert sich als Pionierprojekt für die Kleingewerbe-Entwicklung in neuen Stadtquartieren.
mehr lesenDie Betreiber*innen des Projekts arbeiten seit 2016 unermüdlich und mit rasch erworbener Fachexpertise an der Umsetzung ihrer Vision eines radikal nutzungsdurchmischten Gebäudes für Arbeiten und Wohnen. Das vorliegende Projekt bildet nun die konkrete Umsetzungs-Grundlage und erscheint geeignet, vielfältige Beiträge zu Fragen der Nutzungsmischung, des neuen Arbeitens und der nachhaltigen Entwicklung eines neuen sozialen Quartiers zu liefern. Darüber hinaus weist das Vorhaben mehrere Experimentierfelder auf (Prozess, rechtliche Organisation als Genossenschaft, Ausmaß der Nutzungsmischung), die im Kontext der IBA-Wien – die das Projekt begleitet und die Erkenntnisse für eine breite Öffentlichkeit sichtbar machen wird – von Bedeutung sind.
Innovatives Hauswirtschaften
Die Initiativgruppe „die HausWirtschaft“ hat sich mit ihren Projektpartner*innen zum Ziel gesetzt, 46 Wohneinheiten und 3.500 m² arbeitsbezogene Flächen für etwa 250 Arbeitende und / oder Wohnende zu schaffen. So soll eine innovative Hausgemeinschaft entstehen, die als gemeinwohlorientierte Genossenschaft ausgelegt ist. Das Projekt will langfristig leistbare Räume zur Verfügung stellen und einen erkennbaren Mehrwert im umliegenden Stadtteil schaffen.
Der Gedanke einer Genossenschaft wird von der HausWirtschaft neu interpretiert und auf die Kombination von Arbeiten und Wohnen ausgeweitet. In der Tradition des sozialen Wohnbaus werden umfangreiche Gemeinschaftsflächen und geteilte Infrastruktur geschaffen. So kann Leistbarkeit bei hoher Qualität erreicht werden.
Bei den Wohnformen wurde bewusst auf einen vielfältigen Mix gesetzt. Dieser wurde in einem partizipativ-iterativen Prozess zwischen einszueins Architektur und den künftigen Nutzer*innen erarbeitet. Darüber hinaus sind unterschiedlichste Arbeitsräume und flexible Coworking-Flächen gemeinsam geplant worden – mit Fokus auf kleinteilige Nutzungsmischung für Kultur, Gesundheit, Bildung, Dienstleistungen, Handwerk und Gastronomie. Temporäre Vermietung von Wohn- und Arbeitsflächen ermöglicht darüber hinaus projektorientiertes Arbeiten und Wohnen, z.B. für Artist-in-Residence-Programme. Hierfür stehen vier separate Gästezimmer als „Pension“ für Gäste zur Verfügung.
Die Gemeinschaft wird auch in das Viertel ausstrahlen und ihr Haus für alle interessierten Nachbar*innen öffnen und strebt Kooperationen mit benachbarten Kulturgruppen, Bildungseinrichtungen und dem hauseigenen Kulturbereich an. Auf jeden Fall wird es einen großen Veranstaltungsraum geben, der für den Stadtteil und überhaupt Interessierte von überall offen steht - für Diskussionen, Feste, kulturelle Events oder kleine Tagungen oder Workshops. Dieser bietet genug Platz für die vielen aufstrebenden Nachbarschaftsinitiativen im Nordbahnviertel.
Mitte 2023
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