>> Jetzt, da die ersten Häuser stehen und die Menschen sehen, dass es funktioniert, werden die Entscheidungen immer mutiger. <<
Harald Kuster, FIN - Future is Now, Kuster Energielösungen
MGG22 - Mehr als Wohnen
MGG22 steht für das neue Wohnprojekt in der Mühlgrundgasse/ Fahngasse in der Donaustadt. Auf drei Bauplätzen wurden insgesamt 160 Wohneinheiten errichtet. Das Besondere daran: Hier wird erstmals im geförderten Wohnbau die thermische Bauteilaktivierung zum Heizen und Kühlen mit Windenergie eingesetzt. Neben dem Energiekonzept besticht das Projekt zudem mit seiner umfassenden nachbarschaftlichen Freiraumgestaltung.
„Essbare Stadt“ und Nachbarschaft
Die Bepflanzungsstrategie der Freiräume ist die „essbare Stadt“. Obstbäume, Kräuter und Beeren sind ständiger Begleiter beim Aufenthalt im Quartier. Das gemeinsame Ernten beispielsweise bietet niederschwellige Anknüpfungspunkte für gelebte Nachbarschaften.
Der angrenzende Wald- und Wiesengürtel wird auf einer Fläche von ca. 2500m² als Gemeinschaftsgarten genutzt und steht als sozialer und gärtnerischer Treffpunkt sowohl der Bewohnerschaft von MGG²² als auch der umliegenden Nachbarschaft zur Nutzung bereit. Nach einer sozialorganisatorischen Begleitung in der Bezugsphase der Wohnhausanlage, wird der Gemeinschaftsgarten seit April 2020 eigenverantwortlich durch den Verein „Stadtgemüse²²“ (www.stadtgemuese22.at) betrieben.
Nachhaltigkeit, Innovation und Nutzungsperspektiven
Im Wohnquartier MGG22 wurde die thermische Bauteilaktivierung mit Windüberschussstrom, Sole-Wasser Wärmepumpen mit Tiefensonden und der Möglichkeit zur energie- und ressourceneffizienten Kühlung kombiniert. Dieses synergetische Energie-System wurde weltweit erstmalig in größerem Maßstab eingesetzt. Die Bauteilaktivierung ist ein bewährtes Low-tech-System. Neu ist, dass die Geschoßdecken aus Beton nicht nur zum Heizen und Kühlen, sondern zugleich auch als Energiespeicher für Windüberschussstrom genutzt werden. Die Aktivierung der Decken revolutioniert die durch die Klimakrise immer wichtiger werdende Gebäudekühlung.
mehr lesenDer ökonomische Vorteil mit sehr geringen laufenden Kosten (Heizung und kühlende Temperierung) kommt den Bewohner*innen zugute und ist gleichzeitig von sozialer Relevanz.
Der Fußabdruck über den Lebenszyklus von MGG22 ist hervorragend. Das Wohnquartier eröffnet neue Perspektive auf leistbare und ökologische Energielösungen. Eine Multiplikation und Weiterentwicklung – besonders im geförderten Wohnbau, kombiniert mit Photovoltaik und ökologischen Bauweisen (z.B. mit Holzaktivierung) – kann die Stadt der Zukunft durch ökologisch nachhaltiges Bauen und Wirtschaften prägen, Stichwort „Speicherstadt“, bei der das Ober- mit dem Unterirdischen kommuniziert.
Die gleichermaßen sparsame und physiologisch angenehme Deckenkühlung bietet höchste Wohn- wie Aufenthaltsqualität auch an „Hundstagen“ (Resilienz). Diese Strategie der Klimafolgenanpassung sollte unbedingt auch in den vielen, meist benachteiligten Regionen der Erde eingesetzt werden – als Lösungsansatz von ambitionierten und überfälligen Klimazielen. Hier ist der Wohnbau ebenso wie die Politik und wir als Gesellschaft gefordert.
August/ September 2019
Bei dieser durch Expert*innen geführten Tour mit dem eigenen Rad geht es zu ausgewählten passathon-Leuchttürmen und IBA-Projekten im Norden Wiens. Bei den Objekten sind jeweils etwa 10-minütige Stopps für Kurzerläuterungen, Fotos, Kurzgespräche mit Bauherrn-Vertreter*innen eingeplant.
Die Initiator*innen und Planer*innen geben bei einer Führung einen Einblick in das IBA-Projekt.
Die Initiator*innen und Planer*innen geben bei einer Führung einen Einblick in das IBA-Projekt.
Die Initiator*innen und Planer*innen geben bei einer Führung einen Einblick in das IBA-Projekt.
MGG²² ist das Wohnhausprojekt in der Mühlgrundgasse/Fahngasse. Die Initiator*innen und Planer*innen geben bei einer Führung einen Einblick in das fertiggestellte Projekt.