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Wohnhäuser der 50er, 60er und 70er-Jahre wurden oftmals so errichtet, dass das Erdgeschoß im Halbstock liegt und Liftanlagen nur in jedem zweiten Halbstock eine Ein- und Ausstiegsmöglichkeit haben. Viele Stiegen im Gemeindebau sind auf diese Weise gebaut. Auch in der Per-Albin-Hansson-Siedlung haben viele Wohnungen keinen barrierefreien Zugang. Insbesondere die Stufen, die zum Erdgeschoß bzw. zur Liftanlage führen, stellen eine erhebliche Barriere für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, Kinderwägen oder schweren Einkaufstaschen dar.
Fehlende oder eingeschränkte Barrierefreiheit im Wohnumfeld wirkt sich in vielerlei Hinsicht auf das tägliche Leben und die Lebensqualität aus, die Folgen sind oftmals vielschichtig: die Selbstständigkeit alter Menschen ist eingeschränkt, die Unfallgefahr für Menschen mit Gehbehinderung steigt, Menschen mit Gehbehinderungen oder Pflegebedarf müssen aus ihrem gewohnten Lebensraum wegziehen. Rollatoren und Kinderwägen stehen vermehrt im Eingangsbereich und gefährden den Brandschutz.
Besonders wichtig sind barrierefreie Zugänge für Senior*innen im Gemeindebau, um auch im Pflege- und Betreuungsfall möglichst lange in ihrem Wohnumfeld bleiben zu können. Die Verbesserung der Barrierefreiheit steigert die Attraktivität des Gemeindebaus jedoch auch für Menschen jeden Alters mit eingeschränkter Mobilität sowie für Eltern mit Kleinkindern.
Die technische Nachrüstung bzw. Umrüstung von Aufzugsanlagen im Bestand sollen im Rahmen der IBA_Wien auf jeweils einer Stiege in der PAHO als Pilotprojekt getestet werde: zum einen soll ein Plattformlift dabei helfen, die Stufen vom Eingang bis zum Lift zu überwinden – zum anderen ermöglicht ein Durchlader-Lift den direkten Ein- bzw. Ausstieg in jedem Halbstock.
Ziel des Umbaus ist es, den Aufzugsein- und -ausstieg auf allen Etagen zu ermöglich, um so die Barrierefreiheit und Altersgerechtheit in der Siedlung zu verbessern. Die durch das Sanierungsprojekt gewonnenen Erfahrungen sollen derartige Bestandsaufwertungen in Zukunft erleichtern.