Berlin

10707 Berlin

­Die besondere Geschichte Berlins prägt die heutige Stadtentwicklung. In europäischen Metropolen gibt es in innerstädtischen Lagen nur selten großen Spielraum für Projekte mit Vorbildwirkung und Strahlkraft. In Berlin ist das anders. Das hängt auch und vor allem mit der Geschichte der Stadt zusammen. Die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und die Jahrzehnte andauernde Teilung der Stadt haben in Berlin ihre Spuren hinterlassen. Das Zusammenwachsen der Zentren von Ost und West eröffnet gerade in der Berliner Mitte Potenziale für Projekte mit hoher Sichtbarkeit und für neue Ansätze der Stadtentwicklung.

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Aufgrund ihrer historischen, wirtschaftlichen und kulturellen Bedeutung wurde die Berliner Mitte 2018 als ein Gebiet von besonderer stadtpolitischer Bedeutung festgelegt. Dies eröffnete weitere Spielräume für innovative Ansätze der Stadtentwicklung. Bei der Gestaltung der Berliner Mitte setzt die Stadt auf den engen Austausch mit Bürger*innen und der Stadtgesellschaft. Seit 2018 bietet die Stadt mit der sogenannten Stadtwerkstatt einen konkreten Ort und Experimentierraum für die gemeinsame Gestaltung der Berliner Mitte. Seit 2020 steht mit den Leitlinien für Bürgerbeteiligung sowie einem Umsetzungskonzept ein praxisorientiertes Kompendium zur Beteiligung der Berliner Stadtgesellschaft an Planungsprozessen bereit.

Ein beispielhaftes Modellprojekt für innovative und kooperative Quartiersentwicklung in der Berliner Mitte ist das Haus der Statistik: Die Projektidee geht zurück auf eine Protestaktion von Künstler*innen. Diese forderten im Jahr 2015, in dem lange leerstehenden Gebäude Initiativen aus Kunst, Kultur, Soziales und Bildung unterzubringen, die von Verdrängung bedroht waren. Die lokale Politik ließ sich auf die Forderungen ein. Heute planen öffentliche und zivilgesellschaftliche Partner die Entwicklung des Standorts gemeinschaftlich und auf Augenhöhe. Dabei stehen die Nutzungsmischung und Kooperationspartnerschaften im Zentrum.

Berlin ist eine attraktive Stadt. Seit 2011 wächst die Stadt um 40.000 bis 45.000 Menschen pro Jahr. Deshalb steht Berlin – wie viele andere europäische Metropolen - vor der Herausforderung, neuen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Jedes Jahr werden 20.000 Wohnungen benötigt. Der Berliner Senat hat daher die zügige Planung und Entwicklung von „Neuen Stadtquartieren“ beschlossen. Allein in den derzeit festgelegten 16 Stadtquartieren sollen insgesamt ca. 52.000 Wohnungen für etwa 100.000 Menschen entstehen. Aufbauend auf den Erfahrungen des Siedlungsbaus der 1920er Jahre und dem heutigen Leitbild der gemischten Stadt sollen attraktive Quartiere des 21. Jahrhunderts entstehen. Die Neue Stadtquartiere werden als lebendige Quartiere entwickelt – das heißt: sozial gemischt, grün, partizipativ. Geplant wird zusammen mit den betroffenen Bezirken und unter Beteiligung einer breiten Öffentlichkeit.

Beispielhaft ist hier das Schumacher Quartier zu nennen. Es ist Teil der Nachnutzungsplanung für den ehemaligen Flughafen Tegel. Am Ostrand des Flughafenareals entsteht mit dem Schumacher Quartier ein völlig neues Wohnquartier. Das Wohnen dort soll nicht nur bezahlbar, sondern auch nachhaltig sein. Als klimaneutrales Modellquartier wird es nach dem Prinzip der Schwammstadt angelegt und zum überwiegenden Teil aus Holz gebaut. Im Schumacher Quartier sollen ca. 5.000 Wohnungen für mehr als 10.000 Menschen entstehen. Es wird damit zum größten Holzbauquartier weltweit.

Projekte der Partnerstadt

Berlin TXL - Schu­ma­cher Quar­tier

 
Das Schumacher Quartier ist ein ökologisch soziales Modellquartier für ökologischen Neubau, Nutzungsmischung, innovative Mobilitätskonzepte sowie energetisch vorbildliche Gebäude.

Ber­liner Holz­bau­preis 2019

 
In der Berliner Stadtentwicklung gewinnt der Holzbau immer mehr an Bedeutung und soll zukünftig eine noch höhere Präsenz im Stadtbild erhalten. Damit soll ein erheblicher Beitrag zur Nachhaltigkeit und zum ökologischen Bauen geleistet werden.

Haus der Sta­tistik

 
Auf dem Areal Haus der Statistik werden Raum für Kunst, Kultur, Soziales und Bildung, bezahlbares Wohnen, ein neues Rathaus für Mitte sowie Verwaltungsnutzungen in den Bestandsgebäuden und durch Neubau realisiert.