Berliner Holzbaupreis 2019
Partnerstadt: Berlin
Der Berliner Holzbaupreis wurde 2019 zum ersten Mal von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen in Kooperation mit dem Landesbeirat Holz Berlin-Brandenburg e.V. vergeben. Die Vielfalt der eingereichten Projekte zeigt die Vielzahl der Einsatzmöglichkeiten des konstruktiven Holzbaus in einer Metropole. Der intensive planerische Vorlauf, der den meisten Projekten konsequenterweise zugunsten einer Vorfertigung und kurzen Bauzeit vor Ort vorausging, schlägt sich positiv in einer hohen gestalterischen Qualität nieder.
Aus den insgesamt 58 eingereichten Projekten in den Kategorien Neubau, Bauen im Bestand und Konzepte wurden 6 Preise und 16 Anerkennungen vergeben.
mehr lesenBeispielprojekt: „Gemeinschaftswohnen im Wedding – Lynarstraße 38-39“
Preisträger in der Kategorie Neubau
Das Grundstück befindet sich im OT Wedding unmittelbar an der Ringbahntrasse in der Nähe des S-Bahnhofs Wedding. Die Lage stellt für das Gebäude eine schwer bebaubare „Berliner Restfläche“ mit besonderen Anforderungen an den Schall- und Brandschutz dar.
Am Fuße des Sprengelkiez fungiert das Gebäude als soziologischer Ankerpunkt und Gemeinschaftsprojekt in der Nachbarschaft. Es wurden Clusterwohnungen und die im EG befindlichen Nutzungen wie Migrationskita, Diakonie, altersgerechte Wohngruppe und Obdachlosenhilfe realisiert. Die Miete befindet sich im unteren Preissegment mit einem 50 prozentigen Anteil an Sozialwohnungen.
Das Gebäude besteht aus drei Gebäudeteilen, die über Brücken verbunden sind. Das sieben-geschossige Holzhaus beherbergt im EG Gewerbe und darüber sechs Geschosse Clusterwohnungen. Jedes Geschoss ist eine Wohnung mit unterschiedlich großen Clustern, mit separaten Bädern, Balkonen und einem Gemeinschaftsbereich.
Die Geschosse 1 bis 6 sind in reiner Holzbauweise errichtet. Der Sockel besteht aus Stahlbeton. Die beiden Aufzugschächte wurden ebenfalls in Holzbauweise über 6 Geschosse errichtet. Alle sichtbaren Holzbauteile wurden auf Abbrand bemessen. Alle holzsichtigen Bauteile sind schallentkoppelt. Entkoppelte Vorsatzschalen gewährleisten den baulichen Schallschutz innen und außen. Der innenliegende Fahrstuhlschacht ist komplett schall- und brandschutztechnisch isoliert.
Das Holzhaus ist ein KFW 40-Haus mit solarthermischer Anlage. Für rd. 6.700 m² Wohnfläche wurden rd. 3.700 m³ Holz verbaut und damit ca. 3.700 t CO2 gespeichert. Das Gebäude ist somit in ca. 19 Minuten im deutschen bewirtschafteten Forst nachgewachsen.
Art des Projekts: Neubau Wohnen
Planungszeitraum: 05/2016 – 07/2017
Fertigstellung: 2018
Gesamtkosten (brutto): 16.000.000 €
Nutzungsart(en): Clusterwohnungen, im EG Gewerbe, Kita, Diakonie, Obdachlosenhilfe, DemenzWG
Bauweise: Holz-Beton-Hybridbau
Geschossigkeit: 7 Geschosse
BGF: 7.350 m2
Fotos
