1924 baute die Genossenschaft „Justícia i Pau“ in Barcelona ein soziokulturelles Zentrum mit Schule, Theater, Büros, Kantine, Bar und Bibliothek. Ab den 1980er Jahren stand das Gebäude leer, bis es mit dem Umbau von Flores & Prats zu neuem Leben erweckt wurde. Der originäre Geist des Genossenschaftsbaus ist dabei erhalten geblieben.
Das Architekturduo Flores & Prats bewies in dem ressourcen- und kostensparenden Umbauprozess feinste Präzision und Experimentierfreude: vorhandene Bauelemente wurden akribisch untersucht, interpretiert und gestalterisch neu eingesetzt. Zusätzlich zu den Theaterräumen ermöglichen Bar, Laden und Foyer im Erdgeschoss die Begegnung von Publikum, lokaler Szene und Nachbarschaft. Der Kulturbau knüpft damit an das soziale Gedächtnis der Nachbarschaft an, die großteils der damaligen Genossenschaft angehört hat.
Wien zählt zu den am schnellsten wachsenden Städten Europas. Wo bleibt dabei Raum für soziokulturelle Infrastrukturen in den neuen Wohnquartieren und wie könnten diese aussehen? Die Veranstaltungsreihe präsentiert Architekturen des Zusammenlebens für das 21. Jahrhundert.
Vortrag: Eva Prats und Ricardo Flores, Flores & Prats, Barcelona
Respondenz: Wilfried Kuehn, Professor für Raumgestaltung und Entwerfen, TU Wien
Diese Veranstaltung ist eine Kooperation des Az W mit IBA_Wien.