Wie wohnen
wir morgen?

Wie wohnen wir morgen?

Ausstellungsführung zur Zwischenpräsentation

Herzlich willkommen zur Ausstellungsführung zur Zwischenpräsentation der IBA_Wien "Wie wohnen wir morgen?".
Die Ausstellung fand von 8. September bis 22. Oktober 2020 im WEST, im ehemaligen Sophienspital statt.

Der IBA_Wien ist es bewusst, dass sich sowohl im Inland als auch im Ausland sehr viele Menschen für die Zwischenpräsentation der IBA_Wien interessiert hätten, die aber auf Grund aktueller Reisebeschränkungen und der gebotenen Vorsicht keine Gelegenheit hatten, diese auch zu besuchen.

Wir haben daher in den letzten Tagen der Zwischenpräsentation noch eine filmisch begleitete Ausstellungsführung durchgeführt, um die Inhalte ganz unabhängig von zeitlichen oder räumlichen Rahmenbedingungen in fünf Teilen nahezubringen. Aber sieh selbst…

Ausstellungsführung

Einleitung

Ausstellungsführung Teil 1 von 5

Wien steht weltweit für herausragende Lebensqualität. Eine Hauptursache dafür liegt darin, dass Wien bei sämtlichen grundlegenden Programmen und Entscheidungen konsequent den sozialen Aspekt, und damit die Menschen dieser Stadt, in den Mittelpunkt stellt. Besonders im Bereich des Wohnens und Bauens ist es eine Vielzahl an Maßnahmen, die eng ineinandergreifen und so für die Bevölkerung eine Grundlage bilden für ein zufriedenes Leben in der Stadt. Hohe Standards fürs Wohnen und Bauen, klare Anforderungen bei der Vergabe von Förderungen und ausgewogene Nutzungskonzepte auf der Planungsebene führen dazu, dass die erfolgreiche gesellschaftliche Durchmischung stattfinden kann. Damit daraus auch ein sozialer Zusammenhalt wächst, muss gezielt auf besondere Lebens- und Wohnbedürfnisse eingegangen und manchmal auch aktive Begleitung angeboten werden.

Teil 1

Quartiersentwicklung

Ausstellungsführung Teil 2 von 5

Quartiere, oder „Grätzel“, bilden die Drehscheibe für das soziale Miteinander in einer Stadt und nehmen eine besondere Rolle ein, die daher mit ebenso besonderer Sorgfalt ständig weiterentwickelt werden muss. Die Fragen der Geschäftszonen, die Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln, die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, Treffpunkte und Arbeitswelten – all das bildet sich im Quartier ab und ist dabei ständig im Umbruch. Es macht einen Unterschied, ob die Kinder zu Fuß zur Schule gehen können – oder nicht; ob man sich mit dem Nachbarn beim Einkaufen kurz auf  eine Bank setzen kann – oder nicht; ob eine Schneiderin im Nachbarhaus einen kleinen Raum anmieten kann – oder nicht; ob sich in der 2-Zimmer-Wohnung eine Bettnische für den Elternteil am Wochenende findet – oder nicht; ob die Jugendlichen zwischen den Häusern willkommen sind – oder nicht... Quartiersentwicklung hat unzählige Facetten und trägt in hohem Ausmaß zur Lebensqualität in der Nachbarschaft bei. Darum nimmt sie auch bei der IBA_Wien einen besonderen Stellenwert ein.

Teil 2

Leistbarkeit und Neue Wohnformen

Ausstellungsführung Teil 3 von 5

„Wohnen ist ein Menschenrecht.“ Das Wachstum der Städte und der damit zunehmende Bedarf an Wohnungen tragen dazu bei, dass verfügbares Bauland und Wohnraum immer teurer werden. Die Prinzipien der Gemeinnützigkeit und des Förderwesens im Wohnbau können diesen Preissteigerungen entgegen wirken und damit langfristig gesicherte Wohn- und Mietverhältnisse schaffen. Dennoch braucht es immer neue und innovative Modelle sowie bedarfsgerechte Programme, die auf die rasch eintretenden gesellschaftlichen Veränderungen eingehen: unsere Familienstrukturen, unsere Arbeitssituationen, unser soziales Umfeld. Der Begriff der Leistbarkeit kann daher nicht nur aufs Wohnen bezogen werden. Vielmehr geht es um die Leistbarkeit des Alltags, um das sichere Auskommen mit den verfügbaren Mitteln. Und diese Leistbarkeit ist auch an die Ausgaben für Energie, Mobilität oder soziale Dienstleistungen geknüpft. Um Wohnraum und neue Lebensumfelder für möglichst viele Menschen zu schaffen, müssen daher viele kluge und nachhaltige Initiativen unterstützt und sichtbar gemacht werden.

Teil 3

Ökologische Nachhaltigkeit und Klimaanpassung

Ausstellungsführung Teil 4 von 5

Die Auswirkungen des Klimawandels werden für uns alle zunehmend spürbar: die Anzahl der Hitzetage im Sommer nimmt zu, vor allem dicht bebaute Stadtgebiete kühlen nachts merklich weniger ab, und langsam aber sicher verändert sich auch die Tier- und Pflanzenwelt. Wien „wandert“ auf der europäischen Landkarte jährlich ein Stück weiter nach Süden, innerhalb von 30 Jahren könnten wir die durchschnittlichen Temperaturen des heutigen Neapels verzeichnen. Neben allen Maßnahmen, die den Ursachen des Klimawandels entgegenwirken, ist es daher auch erforderlich, auf seine bereits spürbaren Auswirkungen zu reagieren. Also: umweltschonende Bauweisen, erneuerbare Energiesysteme und wirksame Vermeidung von Emissionen. Gleichzeitig die Förderung von Beschattung, Abkühlinseln, Begrünung von Fassaden, Dächern und von öffentlichen Flächen. Gemeinsam sorgen diese Maßnahmen dafür, dass unsere Stadt auch für die nächsten Generationen lebenswert bleibt.

Teil 4

Bestandsentwicklung

Ausstellungsführung Teil 5 von 5

Stadterneuerung in Wien ist eng mit gründerzeitlich geprägten Gebieten verbunden. Doch in den kommenden Jahren wird die Weiterentwicklung von Bestandsquartieren der 1950er bis 1970er Jahre zunehmend an Bedeutung gewinnen. Das erfordert neue Ansätze, die weit über die bauliche Erneuerung hinausgehen. Innovative Technologien in der Gebäudesanierung, klimaschonende Energiesysteme, nachhaltige Mobilitätsangebote und umfassende Beteiligung sind Handlungsfelder, die auf Quartiersebene bearbeitet werden müssen. Der Erfolg dieser „neuen“ Stadterneuerung hängt nicht zuletzt von einer breit getragenen Entwicklungsvision ab. Welche Innovationen im Bereich von Sanierungsmethoden, Energiegewinnung und -nutzung oder Mobilitätsangeboten bewähren sich, welche stoßen an die Grenzen der Machbarkeit? Wie lässt sich durch Dialog- und Beteiligungsformate Akzeptanz für Eingriffe in den Bestand erzielen? Welche Akteure müssen dafür an einem Strang ziehen?

Teil 5