Stadt lebt von Vielfalt, Mischung und Veränderung. Auch eine Stadt wie Wien, die zu Recht stolz auf ihre Wohnbautradition ist, wäre nur eine Siedlung, wenn sie nur aufs Wohnen reduziert wäre. Damit Quartiere wirklich ein Stück lebenswerte und lebensfähige Stadt werden, braucht es ein gutes Mischverhältnis. Ein kleinteiliger Mix aus Wohnen, Arbeiten und Einkaufsmöglichkeiten sorgt für kurze Wege, vermeidet Verkehr und Emissionen. Kultur, Gastronomie und soziale Angebote sind wesentlich für die Identität eines Grätzels.
Nicht zu vernachlässigen ist dabei die produktive Stadt, das heißt, Orte, an denen Gewerbe, Logistik und Produktion stattfinden können, ohne dass sie an den Stadtrand verbannt werden. Dazu kommen neue Arbeitsformen wie das Home Office. Das bedeutet, dass die Grenzen zwischen Wohnen und Nicht-Wohnen offener werden. Vor allem die Erdgeschosse in den Quartieren bieten sich für produktive Experimente mit urbanen Mischformen an.
Die IBA_Wien stellt die Nutzungsmischung bei der Quartiersent wicklung in den Mittelpunkt, beispielsweise in den Quartieren „Am Seebogen“ und im Sonnwendviertel. Aber auch innerhalb einzelner Gebäude haben viele Projekte nicht nur produktive Mischungen entwickelt, sondern auch Methoden, um die unterschiedlichen Bedürfnisse zu koordinieren. Denn ein Ein-Personen-Unternehmen plant seine Zukunft komplett anders als ein Wohnbauträger. Das erfordert gutes Management und Koordination von Anfang an.